Die fünf Irrtümer des Microlearning

Die fünf Irrtümer des Microlearning

Im Laufe der letzten Jahre haben sich fünf Irrtümer rund um das Thema Microlearning festgesetzt, über die wir Sie hier aufklären möchten. Josh Bersin beschrieb Microlearning einst als eine „große Innovation“. Mittlerweile werden Microlearning-Plattformen standardmäßig für die Verbreitung von Videos, bei Assessments und der Bereitstellung von kurzen Lerninhalten eingesetzt. Es bietet viele Vorteile, unterliegt aber auch großen Missverständnissen und Vorurteilen.

Irrtum 1: Microlearning ist nur eine Frage von Inhalten

Das stimmt nur zum Teil, denn Inhalte sind nicht automatisch gut. Diese Microlearning-Einheiten müssen ansprechend, interessant und für das Arbeitsleben der Lernenden relevant und effektiv sein. Das Konzept in Kombination mit der betrieblichen Weiterbildung beinhaltet ein gezieltes Platzieren individualisierter Microlearning-Einheiten und soll sicherstellen, dass das Lernziel am Ende jedes Lernabschnittes auch tatsächlich erreicht wird. Je genauer die Einheiten auf die Lernenden zugeschnitten sind, desto effektiver sind sie.

Irrtum 2: Microloearning ist nicht individualisierbar

Eignet sich Microlearning nur für weniger anspruchsvolle, faktenbasierte Lernprozesse wie Gesundheits- und Sicherheitstraining oder Multiple-Choice Compliance-Trainings? Es ist natürlich hilfreich, wenn Mitarbeitende durch kurze Microlearning-Einheiten im Kontext ihrer täglichen Arbeit lernen, bestimmte Formulare korrekt auszufüllen oder daran erinnert werden, wie eine seltener anfallende Aufgabe erledigt wird. Darüber hinaus eignet sich Microlearning aber auch dafür, wichtige Soft Skills weiter zu entwickeln und bereits vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten zu festigen. Es ist ein Irrtum, dass es nicht für z.B. komplexes Sprach- und Kommunikationstraining geeignet ist. Ganz im Gegenteil! Lernende können genau damit Sprachkenntnisse aufbauen, vertiefen und festigen.

Irrtum 3: Microlearning ersetzt das digitale Lernen

Irrtum 3: Microlearning ersetzt das digitale Lernen

Tatsächlich eignet sich Microlearning am besten, um das digitale Lernen oder auch das Präsenztraining zu ergänzen und aufzuwerten. Kleine Lerneinheiten sind dann am effektivsten, wenn sie im Rahmen eines Blended Learning-Ansatzes zusammen mit Coaching, Mentoring, Learning-on-the-Job und traditionellen Weierbildungsmaßnahmen kombiniert werden. Kleine Microlearning-Einheiten können eine sehr effektive Methode sein, Gelerntes im Langzeitgedächtnis zu verankern, sofern eine einheitliche Lernerfahrung auf allen gängigen Geräten gegeben ist.

Irrtum 4: Microlearning kann nicht richtig bewertet werden

Für viele Weiterbildungsexperten ist Microlearning immer noch ein Sahnehäubchen auf dem Kuchen des Corporate Learning-Angebots. Es ist so kompakt, dass es schwierig ist, die Fortschritte der Lernenden richtig einzuschätzen – so jedenfalls die gängige Vorstellung. Tatsächlich ist diese Lernmethode Teil eines strukturierten Lernprogramms. Während es sicherlich Raum für isoliertes, rein aufgabenbasiertes Microlearning gibt, ist es ebenso ein wichtiger Bestandteil eines strukturierten Trainingsprogramms, das den Lernfortschritt der Lernenden bewertet und sie effektiv auf ihrem Lernpfad begleitet.

Eine Microlearning App eignet sich z.B hervorragend für Gamification und social learning. Sie nutzt Computerspieltechniken wie etwa realisierbare Ziele, Feedbackschleifen und einer User-Community, die alle „Mitspielenden“ einbindet. Das Potenzial, Lernfortschritte auf ansprechende Weise zu bewerten, ist dadurch mit Sicherheit größer als bei jeder anderen Form der Weiterbildung.

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Irrtum 5: Es ist die neueste Form der betrieblichen Weiterbildung

Ein gut konzipiertes Microlearning-Modell eignet sich hervorragend, um Pflicht- und Compliance-Schulungen, Produkt- oder Service-Updates zu unterstützen. zusätzlich werden Lernende diese Art von Maßnahmen, die von oben aus der Personalabteilung weitergegeben werden auch durch ihre eigenen, selbstständig erstellten Lernpfade ergänzen. Wenn Mitarbeiter zum Beispiel schnell herausfinden müssen, wie eine bestimmte Aufgabe zu erledigen ist, werden sie sich wahrscheinlich ein YouTube-Video zu dem Thema ansehen. Wenn sie ihr Wissen über ein bestimmtes Thema erweitern wollen, können sie sich einen TED Talk oder einen Podcast anhören. Bisher bestand die Herausforderung für die Personalverantwortlichen darin, dieses informelle Lernen nach zu verfolgen und sicherzustellen, dass es passend ist und auch erfasst wird. Das ist eine große Herausforderung, die allerdings erfolgreich gemeistert werden kann. Speexx bietet einen umfangreichen Erfahrungsschatz in der Zusammenarbeit mit Trainingsexperten und Expertinnen, um genau diese Informationen zu erfassen, zu analysieren und aufzubereiten.

Microlearning und der Return on Investment

Microlearning und der Return on Investment

Nach Erkenntnissen des deutschen Psychologen Hermann Ebbinghaus sind Lernende in der Lage, etwa 75% von dem, was sie gerade gelernt haben, zu behalten. Falls keine Wiederholung stattfindet, behalten sie nach einem Monat weniger als 10% davon. Ebbinghaus nannte dies die Vergessenskurve. Microlearning spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Vergessenskurve. Regelmäßige Wiederholungen helfen den Lernenden, sich nach einem Monat an ca. 80% des Gelernten zu erinnern.
Es ist daher keine Überraschung, dass Microlearning einen großen Einfluss auf den Return on Investment im Bereich Weiterbildung hat. Gerade bei Soft Skills wie Sprach- und Kommunikationsfertigkeiten sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die kontinuierlich und entlang der „Vergessenskurve“ lernen und wiederholen, auch diejenigen, die die Kenntnisse und Business Skills, die das Unternehmen für die Zukunft benötigt, erfolgreich meistern.